Nastassja zu brechen

Ein bitteres Märchen

Die Sonne war nicht aufgegangen an jenem Tag.

Nastassja zu brechen

198 Seiten, Paperback
ISBN 978-3831105069
ausverkauft

Exposé

Nastassja zu brechen ist die Geschichte eines vergewaltigten Mädchens. Sein Name ist Nastassja. Zwei Wochen vor ihrem 18. Geburtstag wird sie in Sankt Magdalenas, einem so genannten Haus der Heilung, eingewiesen. Ihre Problemchen wünscht sie dort, wie verordnet, fort. Sie lacht sie, schluckt sie und brennt sie fort. Nastassja spricht nicht länger. Doch wenn sie es noch täte, würde sie vielleicht sagen, dass dieser Tage die Menschen einfach zuviel erwarten.

Nastassja zu brechen ist ein Märchen. In Sankt Magdalenas erscheint Nastassja ein Monsieur namens Foulland. Dieser beschreibt ihr die Stadt vAssA, in der für jeden Mann und jede Frau ein Haus steht, dessen Tür seinen bzw. ihren Namen trägt. Er verspricht, sie aus Sankt Magdalenas und an diesen Ort, zu ihrer Tür, zu führen. Monsieur Foulland spricht unaufhörlich. Es sei eine magische Welt, in der wir leben.

Nastassja zu brechen erzählt in einer klaren und knappen Sprache die Geschichte von Nastassja und Monsieur Foulland, erzählt nüchtern, aber nie teilnahmslos von Nastassjas Vergewaltigung und den Folgen, von Monsieur Foulland und seinen Wundern, die er Nastassja offenbart oder doch bloß vorgaukelt, erzählt kurzum von zwei unvereinbaren Welten, die sich bald nicht mehr eindeutig voneinander trennen lassen. Denn trotz aller Deutlichkeit vermag es der Autor nicht, mehr als die Täuschungen und Lügen seiner Figuren, neben einigen unwidersprochenen Wahrheiten, niederzuschreiben. So bleibt es am Ende, als Nastassjas Weg tatsächlich in vAssA endet, dem Leser und seiner Sicht der Welt überlassen, entweder ein Märchen gelesen zu haben oder die realistische Geschichte eines vergewaltigten Mädchens.

Nastassja zu brechen erklärt Gewalt nicht und entschuldigt sie nicht. Wenn es eine Moral der Geschichte gibt, ist es diese: Nichts geschieht aus einem bestimmten Grund heraus; es geschieht oder geschieht nicht.

Hörbuch

Es gibt keine ruhigen Minuten mehr I

Es gibt keine ruhigen Minuten mehr I

CD mit Lesungen aus Nastassja zu brechen von Gerhard Moser.
ausverkauft

Aufgenommen am 1. Februar 2003 im Kulturgasthaus Bierstindl, Innsbruck.
Sprecher: Gerhard Moser und Nicole Kilzer
Originalaufnahmen wiederhergestellt und restauriert von dw.

Titel

Nichts war geschehen, nichts würde (12:39)


Nastassja spricht (12:33)


Irgendwann später war der Tag zu Ende (1:03)


Gesamtlänge: 26:15