5:2 Und ich bin würdig, es zu öffnen.
5:3 Und alle, in diesem angeblichen Himmel wie auf Erden, sind würdig, es zu öffnen.
5:4 Und alle, in diesem angeblichen Himmel wie auf Erden, sind würdig, seine Siegel zu brechen.

Daten-CD mit dem Heft im PDF- und HTML-Format
74 Seiten mit zahlreichen Abbildungen und drei Audio-Dateien (MP3)
ISSN 1811-3516
ausverkauft
Pacôme Thiellement
Sonate
[…] Das gebräuchlichste Genre des Kinos seit seiner heiligen Erschaffung ist das des Vampirfilms, d. h. das Ziel des Kinos besteht vor allem darin, prächtige Angst zu verbreiten; eine herbeigesehnte Angst, von der wir alle – ausnahmslos – träumen. Ich würde sogar auf eine bescheidene Art hinzufügen & du wirst mich zweifelsohne für diesen Vorschlag verdammen: Alle Filme sind, im Grunde genommen, Vampirfilme. Denn die vom Zuschauer gewählte Position ist von Anfang an (eher ein logischer Anfang als ein chronologischer) die des hypnotisierten, mitgerissenen Opfers, das auf den süßen Kuss wartet, der ihn wiederum in einen Stern verwandelt. Von Stern zu Stern ist der Kuss der Virus, der Träger der individuellen Auflösung: Die Zeit in diesem Zustand – weder tot noch lebendig – ein undefinierbarer Status des bewegten Bildes & jetzt, wie Saint-Pol Roux es gesehen hatte, sind wir alle schlechterdings unsterblich. Denn in deinem durchlässigen, aporetischen Gedächtnis werde ich mich selbst nicht überleben, aber in allen Urlaubsfilmen, die unsere Familie gedreht hat. Auf diese Weise werde ich nie aufhören, jedes Mal wenn die Filmspule erneut in den Projektor eingelegt wird, den Ball aufs Neue zu eröffnen … […]
[…] Le genre le plus usité au cinéma depuis sa sainte création est le film de vampires, à savoir que l’objet poursuivi par le projet du cinéma est avant tout de répandre cette somptueuse terreur désirée, rêvée de tous, par tous & pour tous. & j’ajouterais même modestement, & à coup sûr tu me damneras pour cette proposition: tous les films sont, fondamentalement, des films de vampires. Car la position choisie pour le récepteur est dès le départ (commencement logique plus que chronologique) celle de sa victime, hypnotisée, galvanisée, attendant le doux baiser qui la transformerait à son tour en étoile. D’étoile à étoile, le baiser est le virus vecteur de la déprise individuelle: le passage dans cette ni vie ni mort qui est le statut indéfinissable de l’image en mouvement. & maintenant, comme l’avait vu Saint-Pol Roux, nous sommes tous absolument immortels. Car ce n’est pas dans ta mémoire, poreuse, aporétique, que je me survivrais à moi-même, mais dans tous les films de vacances que notre famille a tournés. Ainsi, je ne cesserai d’ouvrir, à chaque retour de bobine, le bal … […]
Gerhard Moser
BUG, HARDCORE – Skizzen vom Aufbegehren und vom Scheitern
Gray hat Recht, James Gray hat Recht.
Gray kennt mich, beobachtet mich.
Gray misst, zählt, wiegt.
Er weiß nichts.
Cetacea. Gestrandet. Zerschmettert.
190 Tonnen. Zerissenes Fleisch. Zerborstene Knochen.
Atme, atme, atme ein.
Tauche, tauche, tauche ab.
Cetacea. Verstümmelt. Verendet.
190 Tonnen Intellekt. ICD-10 F34.1
Er weiß nichts.
Scott Batty
eyelids/Augenlider
wenn ich leide –
wohin gehen?
in mein Bett
irgendein Bett
Beine gestapelt
auf dem Leintuch
Kopf verschraubt
im Polster
Augenlider
zugeschlagen
when I hurt –
where to go?
to my bed
any bed
legs stapled
to a sheet
head screwed
inside a pillow
eyelids
slammed shut